Zero-Getränke gelten oft als gesunde Alternative zu klassischen Softdrinks. Sie enthalten keinen Zucker, liefern keine Kalorien und versprechen Genuss ohne schlechtes Gewissen. Doch was viele nicht wissen: Auch zuckerfreie Getränke können den Zähnen erheblich schaden. Zahnärztinnen und Zahnärzte warnen zunehmend vor den versteckten Risiken, die insbesondere durch Säuren in diesen Getränken entstehen.
Säuren statt Zucker – das unterschätzte Risiko
Auch wenn Zero-Getränke auf Zucker verzichten, enthalten sie häufig Säuren wie Zitronensäure oder Phosphorsäure. Diese Stoffe greifen den Zahnschmelz an, die natürliche Schutzschicht der Zähne. Wird der Zahnschmelz über längere Zeit hinweg angegriffen, kann dies zu einer Demineralisierung führen – der erste Schritt in Richtung Karies oder schmerzempfindlicher Zähne.
Besonders problematisch: Säureschäden entstehen schleichend und werden oft erst bemerkt, wenn bereits deutliche Defekte vorhanden sind. Anders als Karies, die durch Bakterien verursacht wird, handelt es sich bei Erosionen um eine direkte chemische Auflösung des Zahnschmelzes.
Typische Anzeichen für säurebedingte Zahnschäden
- Erhöhte Temperaturempfindlichkeit
- Glatte, glänzende Zahnoberflächen (besonders an den Frontzähnen)
- Gelbliche Verfärbungen durch freiliegendes Zahnbein (Dentin)
- Zahnsubstanzverlust an Kauflächen und Schneidekanten
Übersicht: Inhaltsstoffe und ihre Auswirkungen auf die Zähne
| Inhaltsstoff | Wirkung auf die Zahngesundheit |
|---|---|
| Zitronensäure | Löst Mineralien aus dem Zahnschmelz |
| Phosphorsäure | Verstärkt Erosion und macht den Zahnschmelz spröde |
| Kohlensäure | Geringere Wirkung, aber zusätzliche Belastung bei häufiger Aufnahme |
| Süßstoffe (z. B. Aspartam, Sucralose) | Kein direkter Einfluss auf Kariesbildung, aber keine Schutzwirkung gegen Säuren |
Was Zahnärzte empfehlen
Um die schädlichen Effekte von Zero-Getränken zu minimieren, raten Zahnärztinnen und Zahnärzte zu folgenden Maßnahmen:
- Zero-Getränke möglichst zu den Mahlzeiten konsumieren, um die Speichelproduktion zu fördern und die Säurewirkung abzumildern
- Nach dem Trinken von sauren Getränken nicht sofort die Zähne putzen – der Zahnschmelz ist zunächst aufgeweicht und kann mechanisch leichter beschädigt werden
- Den Mund mit Wasser ausspülen, um Säurereste zu neutralisieren
- Besser auf stilles Wasser oder ungesüßten Tee als Hauptgetränk setzen
Langfristig ist es sinnvoll, den Konsum von säurehaltigen Getränken zu reduzieren. Wer nicht ganz auf Zero-Getränke verzichten möchte, sollte bewusst und maßvoll damit umgehen.
Zahngesundheit braucht mehr als zuckerfrei
Die weit verbreitete Annahme, dass ausschließlich Zucker der „Feind der Zähne“ sei, greift zu kurz. Auch säurehaltige, zuckerfreie Produkte können erheblichen Schaden anrichten. Für eine ganzheitliche Zahngesundheit kommt es deshalb darauf an, sowohl auf die Zucker- als auch auf die Säurebelastung zu achten.
Zero-Getränke mögen zwar figurfreundlich erscheinen, für die Zähne sind sie jedoch alles andere als harmlos. Ein bewusster Konsum und regelmäßige zahnärztliche Vorsorge sind der beste Schutz, um Erosionsschäden frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.