Die zunehmende Zahl von Hitzewellen stellt das Gesundheitswesen vor wachsende Herausforderungen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, chronisch Kranke und Pflegebedürftige. Pflegekräfte spielen eine zentrale Rolle beim Schutz dieser vulnerablen Gruppen vor hitzebedingten Gesundheitsrisiken.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) betont die Notwendigkeit, Pflegefachpersonen systematisch in kommunale Hitzeschutzpläne einzubinden. Laut Prof. Christel Bienstein, Präsidentin des DBfK, sind Pflegende in allen Versorgungsbereichen – von Krankenhäusern über stationäre Einrichtungen bis hin zur ambulanten Pflege – am nächsten an den Betroffenen und können frühzeitig auf Hitzebelastungen reagieren.
Hitzebedingte Gesundheitsrisiken im Überblick
| Gesundheitsrisiko | Beschreibung | |
|---|---|---|
| Dehydratation | Flüssigkeitsmangel durch unzureichende Flüssigkeitszufuhr oder erhöhten Verlust | |
| Kreislaufstörungen | Blutdruckabfall, Schwindel, Ohnmacht | |
| Erschöpfung | Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, körperliche Schwäche | |
| Hitzeerschöpfung | Übermäßiges Schwitzen, schneller Puls, Übelkeit | |
| Hitzschlag | Lebensbedrohlicher Zustand mit hoher Körpertemperatur |
Handlungsempfehlungen für Pflegekräfte
Pflegefachpersonen können durch gezielte Maßnahmen die Auswirkungen von Hitze auf ihre Patient:innen und Bewohner:innen minimieren:
- Flüssigkeitszufuhr sicherstellen: Regelmäßiges Anbieten von Getränken, auch wenn kein Durstgefühl besteht.
- Räume kühlen: Vorhänge schließen, Ventilatoren oder Klimageräte nutzen.
- Körperliche Aktivitäten anpassen: Anstrengungen in die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegen.
- Kleidung anpassen: Leichte, helle Kleidung aus atmungsaktiven Materialien empfehlen.
- Körpertemperatur überwachen: Regelmäßige Kontrolle, insbesondere bei gefährdeten Personen.
Integration in kommunale Hitzeschutzpläne
Der DBfK fordert, Pflegefachpersonen aktiv in die Entwicklung und Umsetzung kommunaler Hitzeschutzstrategien einzubeziehen. Dies umfasst:
- Schulungen und Fortbildungen: Sensibilisierung für hitzebedingte Gesundheitsrisiken und präventive Maßnahmen.
- Netzwerkbildung: Zusammenarbeit mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen und der kommunalen Verwaltung.
- Ressourcenbereitstellung: Zugang zu Informationsmaterialien und technischen Hilfsmitteln zur Hitzeminderung.
Die Rolle der Pflege im Kontext des Klimawandels gewinnt zunehmend an Bedeutung. Durch proaktives Handeln und interdisziplinäre Zusammenarbeit können Pflegekräfte maßgeblich dazu beitragen, die Gesundheit und das Wohlbefinden gefährdeter Bevölkerungsgruppen während Hitzewellen zu schützen.