Die Mammographie gilt als bewährte Methode zur Früherkennung von Brustkrebs. Aktuelle Studien legen nahe, dass auch Frauen über 70 Jahren von regelmäßigen Untersuchungen profitieren können.
Mammographie-Screening: Ein Überblick
In Deutschland wird Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre eine Mammographie angeboten. Ziel ist es, Brustkrebs frühzeitig zu erkennen und die Behandlungschancen zu verbessern. Neuere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass auch Frauen im Alter von 70 bis 74 Jahren durch regelmäßige Mammographien ein geringeres Risiko für fortgeschrittene Tumore und brustkrebsbedingte Todesfälle haben.
Vorteile des Screenings für ältere Frauen
Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass regelmäßige Mammographien bei Frauen über 70 Jahren:
- die Wahrscheinlichkeit verringern, dass Brustkrebs in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird.
- das Risiko eines brustkrebsbedingten Todes senken.
Diese Erkenntnisse stützen sich auf umfangreiche Datenanalysen und unterstreichen die Bedeutung der Früherkennung auch in höheren Altersgruppen.
Abwägung von Nutzen und Risiken
Wie bei jeder medizinischen Untersuchung sollten auch bei der Mammographie potenzielle Risiken berücksichtigt werden:
- Falsch-positive Befunde: Untersuchungsergebnisse, die fälschlicherweise auf Brustkrebs hinweisen, können zu unnötigen weiteren Tests und psychischer Belastung führen.
- Überdiagnose: Die Entdeckung von Tumoren, die möglicherweise nie gesundheitliche Probleme verursacht hätten, kann zu überflüssigen Behandlungen führen.
- Strahlenbelastung: Obwohl die Strahlendosis bei einer Mammographie gering ist, stellt sie dennoch eine Belastung dar, insbesondere bei wiederholten Untersuchungen.
Es ist wichtig, diese Faktoren individuell abzuwägen und gemeinsam mit dem behandelnden Arzt eine informierte Entscheidung zu treffen.
Empfehlungen für Frauen über 70
Basierend auf den aktuellen Erkenntnissen wird Frauen im Alter von 70 bis 74 Jahren empfohlen, die Teilnahme am Mammographie-Screening in Erwägung zu ziehen. Eine individuelle Beratung durch den Hausarzt oder Gynäkologen kann helfen, die persönliche Risikosituation zu bewerten und eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Die Erweiterung des Screenings auf ältere Altersgruppen könnte einen bedeutenden Schritt in der Prävention und frühzeitigen Behandlung von Brustkrebs darstellen.
