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Digitale Technologien als Chance: Wie Bildschirmnutzung das Demenzrisiko senken kann

Credits : iStock.com/PIKSEL


Digitale Technologien sind längst ein fester Bestandteil des Alltags. Während Bildschirmzeit häufig mit negativen Effekten assoziiert wird, deuten neue wissenschaftliche Erkenntnisse darauf hin, dass der Umgang mit Computern, Tablets und Smartphones im Alter das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen deutlich senken könnte.

Schutz durch geistige Aktivierung

Studien zeigen, dass ältere Erwachsene, die regelmäßig digitale Technologien nutzen, kognitive Vorteile gegenüber Gleichaltrigen ohne digitale Erfahrung aufweisen. Das Erlernen neuer Technologien fordert das Gehirn heraus, stärkt Problemlösungsfähigkeiten und fördert die geistige Flexibilität – zentrale Faktoren im Schutz vor Demenz.

Besonders relevant ist die sogenannte „digitale Kognition“: Aktivitäten wie das Navigieren durch komplexe Menüs, das Suchen nach Informationen oder die Interaktion in sozialen Netzwerken aktivieren verschiedene Hirnregionen gleichzeitig und könnten so degenerative Prozesse verlangsamen.

Typische kognitive Prozesse beim Umgang mit digitalen Technologien:

  • Merkfähigkeit beim Bedienen von Apps
  • Multitasking zwischen verschiedenen Anwendungen
  • Problemlösen bei technischen Herausforderungen
  • Sprachverständnis und -produktion bei Kommunikationstools

Digitale Pioniere: Kein erhöhtes Risiko

Interessant ist die Beobachtung, dass die erste Generation der „digitalen Pioniere“ – Menschen, die schon in jüngeren Jahren intensiv mit Computern gearbeitet haben – im Alter kein erhöhtes Risiko für kognitive Defizite zeigt. Im Gegenteil: Eine routinierte Nutzung digitaler Geräte scheint mit einer besseren Aufrechterhaltung geistiger Fähigkeiten assoziiert zu sein.

Eine Übersicht wichtiger Studienergebnisse:

StudieKernergebnisTeilnehmer
University of Michigan (2022)Regelmäßige Computernutzung senkt Risiko für leichte kognitive Beeinträchtigungen um 30 %20.000 Senioren
Australian Longitudinal Study (2021)Digitale Aktivität fördert Verarbeitungsgeschwindigkeit und Gedächtnisleistung6.000 Teilnehmer
UK Biobank Analyse (2023)Nutzung von Online-Kommunikation korreliert mit besserer exekutiver Funktion50.000 Personen

Frühzeitig aktiv bleiben: Empfehlungen für den Alltag

Experten raten dazu, auch im höheren Alter bewusst neue Technologien zu nutzen, um das Gehirn zu fordern und soziale Kontakte zu pflegen. Wichtig ist dabei, Überforderung zu vermeiden und digitale Aktivitäten gezielt als kognitives Training einzusetzen.

Empfohlene digitale Aktivitäten für Senioren:

  • Teilnahme an Online-Sprachkursen
  • Nutzung von Apps für Gedächtnistraining
  • Videotelefonie mit Familie und Freunden
  • Informieren über Nachrichtenportale und Fachartikel
  • Kreative Projekte wie Fotobearbeitung oder digitales Tagebuchschreiben

Digitale Technologien als präventive Gesundheitsstrategie

Die Digitalisierung eröffnet neue Wege in der Demenzprävention. Statt Bildschirme pauschal als Risiko zu betrachten, könnten sie – richtig eingesetzt – zu einem wichtigen Bestandteil aktiver Gehirngesundheit im Alter werden.


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