Christine Vogler ist erneut zur Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR) gewählt worden. Die Ratsversammlung bestätigte die profilierte Pflegepädagogin am 14. Mai 2025 für weitere vier Jahre im Amt. Mit ihrer Wiederwahl setzt der Dachverband, dem 22 nationale Pflegeverbände angehören, auf Stabilität und Erfahrung in einer Zeit tiefgreifender Herausforderungen für das deutsche Gesundheitswesen.
Die studierte Pflegepädagogin bringt eine umfassende Expertise mit, die sie über Jahrzehnte hinweg in verschiedenen Bereichen der Pflege und Bildung aufgebaut hat. Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester im Krankenhaus Berlin-Neukölln war sie auf einer onkologisch-hämatologischen Station tätig, bevor sie sich auf die pädagogische Entwicklung der Pflegeberufe konzentrierte. Ihr Studium an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie ihre langjährige Leitung der Wannsee-Schule, einer renommierten Pflegeschule, unterstreichen ihre Qualifikation als Brückenbauerin zwischen Praxis, Bildung und Gesundheitspolitik.
In ihrer bisherigen Amtszeit hat sich Vogler als profilierte Stimme für die Professionalisierung der Pflege etabliert. Sie fordert seit Jahren eine Stärkung der pflegerischen Selbstverwaltung und spricht sich klar für die Einführung von Pflegekammern auf Landesebene aus. Ihr Ziel ist es, die Pflege auf Augenhöhe mit anderen Heilberufen zu bringen – fachlich, strukturell und politisch.
Zentrale Anliegen ihrer zweiten Amtszeit sind:
- Erweiterung pflegerischer Kompetenzen: Vogler strebt an, Pflegefachpersonen mehr Entscheidungskompetenz im Versorgungsalltag zu übertragen – etwa bei der Verordnung von Hilfsmitteln oder der eigenständigen Versorgung chronisch kranker Menschen.
- Angemessene Vergütung und Arbeitsbedingungen: Faire Bezahlung und sichere Arbeitszeiten sieht sie als Grundvoraussetzung für die Attraktivität des Berufs.
- Mitgestaltung im Gesundheitswesen: Der Pflegeberuf soll stärker in Gremien und Entscheidungsstrukturen eingebunden werden, etwa in den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA).
- Pflegebildung weiterdenken: Besonders die hochschulische Qualifizierung von Pflegekräften will sie ausbauen, um der Komplexität moderner Versorgungskonzepte gerecht zu werden.
Die Wiederwahl Christine Voglers ist ein Signal an die Politik, dass die Pflege ihre Führungspersönlichkeiten nicht nur auf Augenhöhe wahrnimmt, sondern ihnen auch Kontinuität zutraut. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels und wachsender Versorgungsdefizite ist es entscheidend, dass die Stimme der Pflege in politischen Prozessen kontinuierlich und kompetent vertreten wird.
Die Mitgliedsverbände des Deutschen Pflegerats unterstützen Voglers Kurs und begrüßen ihre erneute Wahl. Sie setzen auf ihre Fähigkeit, Interessen zu bündeln und Brücken zwischen den vielfältigen Pflegeprofessionen sowie zur Bundespolitik zu schlagen. Ihre enge Verbindung zur beruflichen Pflegeausbildung und ihr Engagement im Bildungsbereich geben ihr zusätzliches Gewicht in der Debatte um eine zukunftsfähige Pflegeausbildung.
Mit Christine Vogler an der Spitze bleibt der Deutsche Pflegerat eine zentrale Akteursinstanz im Gesundheitswesen – fachlich breit aufgestellt, politisch vernetzt und mit klarem Gestaltungsanspruch für die kommenden Jahre.