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Credits : iStock.com/Sasithorn Phuapankasemsuk

Eine aktuelle Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin zeigt, dass Intervallfasten nicht nur systemische Gesundheitsmarker verbessert, sondern auch gingivale Entzündungen reduzieren kann. Die Ergebnisse wurden auf dem EuroPerio11-Kongress vorgestellt und im Journal of Clinical Periodontology veröffentlicht.

Studienaufbau und Ergebnisse

In der Studie wurden 66 gesunde, nichtrauchende Erwachsene ohne bekannte parodontale oder systemische Vorerkrankungen in drei Gruppen eingeteilt:

  • TRE-Gruppe (Time-Restricted Eating): 16 Stunden Fasten täglich mit einer achtstündigen Essensperiode.
  • Bahá’í-Fastengruppe: Vollständiger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.
  • Kontrollgruppe: Keine Einschränkungen bei der Nahrungsaufnahme.

Zur Induktion einer milden, reversiblen Entzündung wurde den Teilnehmenden für neun Tage empfohlen, einen Abschnitt ihres Mundraums nicht zu reinigen. Anschließend wurde unter anderem der Bleeding on Probing (BOP)-Index erfasst. Das Zahnfleischbluten nahm in der Kontrollgruppe um 14,9 %, in der TRE-Gruppe um 14,6 % und in der Bahá’í-Fastengruppe lediglich um 5,4 % zu.

Auch das Volumen der Gingivalsulkusflüssigkeit (Gingival Crevicular Fluid, GCF) nahm nur in der Kontrollgruppe zu. In beiden Fastengruppen blieb der GCF-Wert stabil. Darüber hinaus zeigte sich nach 19 Tagen in beiden Fastengruppen ein reduziertes Körpergewicht und verbesserte Blutzuckerwerte. In der Bahá’í-Fastengruppe wurden zusätzlich ein erniedrigter systolischer Blutdruck sowie niedrigere Konzentrationen des systemischen Entzündungsmarkers C-reaktives Protein (CRP) festgestellt.

Bedeutung für die Praxis

Dr. Christina Pappe, die Studienleiterin, betont, dass diese Ergebnisse erste Hinweise darauf liefern, dass Fasten Entzündungsreaktionen im Zahnfleisch dämpfen kann, was wichtige Auswirkungen auf die allgemeine Mundgesundheit und die Krankheitsprävention haben könnte. Obwohl Mundhygiene – Zahnseide und Zähneputzen – nach wie vor der Eckpfeiler der Parodontalpflege ist, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Ernährung – insbesondere Fastenprotokolle – bestehende Präventionsstrategien ergänzen könnten.

Prof. Lior Shapira, wissenschaftlicher Leiter der EuroPerio11, bestätigt, dass die Ergebnisse ermutigend sind und auf eine potenzielle Rolle des Fastens bei der Regulation entzündlicher Prozesse hinweisen – nicht nur im Mundraum. Er weist jedoch darauf hin, dass es sich um eine Kurzzeitstudie an gesunden Probanden handelt und größere, methodisch belastbare Studien notwendig sind, bevor klinische Empfehlungen ausgesprochen werden können.

Diese Studie liefert erste Hinweise darauf, dass Intervallfasten positive Effekte auf die Mundgesundheit haben kann, insbesondere in Bezug auf die Reduktion gingivaler Entzündungen. Weitere Forschung ist jedoch erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen und praktische Empfehlungen für den klinischen Alltag zu entwickeln.

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